Wie Handwerker einst eine neue Tradition ins Leben riefen

Der historische Münchner Schäfflertanz geht zurück auf das Jahr 1517. Damals wurde in Stadt von der Pest geplagt. Rund ein Drittel der Bevölkerung fiel ihr zum Opfer. Nach Abklingen der Seuche herrschte Agonie, der Handel war ins Stocken gekommen und es kamen keine Bauern mit Lebensmitteln in die Stadt. Die Menschen litten großen Hunger und verließen vor lauter Angst ihre Häuser nicht mehr. 

Daraufhin hatder Überlieferung zufolge eine Gruppe von Schäfflern all ihren Mut
zusammengefasst. Singend und tanzend sollen sie durch die Straßen gezogen sein, um die Bevölkerung aufzumuntern und wieder auf die Straßen zu locken.

1871 wurde der „Fachverein der Schäffler Münchens“
gegründet. Die Voraussetzungen für die Aufnahme in den Verein waren
damals: ein ehrbarer Schäfflergeselle, körperliche Gesundheit und
kräftig, moralisch würdig mit einwandfreiem Leumund, unverheiratet,
geborener Bayer. Mittlerweile sind diese Voraussetzungen – auch aufgrund
der wenigen „richtigen“ Schäfflergesellen – aufgeweicht. Ein reiner
Männerverein ist der Fachverein nach wie vor.

Alle 7 Jahre ziehen die Schäffler heute auf die Straßen Münchens. 20 Tänzer, davon 2
Vortänzer, sind dann gemeinsam mit den Reifenschwingern, Kasperl,
Münchner Kindl und Fahnenabordnung während der Faschingszeit in München und dem Umland unterwegs.

„Aba heid ist koid!“ – Die Chronik der Münchner Schäffler

Anlässlich des 150 jährigen Vereinsjubiläums 20121 verfasste der 2. Vorstand Christian Baumann eine Chronik über die Geschichte der Münchner Schäffler, des Handwerks und des Schäfflertanzes. Die Chronik gibt es bei Interesse auch in unserem Laimer Standort zu kaufen.